der erste Auftrag, der über den Online- shop hereingekommen ist oder dass wir 2019 als IHK-Zukunftshändler Mainfran- ken ausgezeichnet wurden. Aber es ist nicht nur Positives hängen geblieben, ich habe in den letzten Jahren auch die Erfah- rung machen müssen, dass es nicht immer gut ist, blind zu vertrauen. Daniel: Da gab es viele besondere Mo- mente. Der erste bezahlte Planungs- auftrag zum Beispiel, denn damals hielten das noch fast alle für unmöglich. Besonders im Kopf geblieben ist mir aber auch der tolle Rückhalt unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den schweren Corona-Zeiten. Alle haben ihr Bestes gegeben, sind über Ihre Grenzen gegangen, haben nicht nur auf Geld verzichtet, sondern es zudem geschafft, die Stimmung positiv zu halten. Das hat uns gezeigt, dass wir zusammen vieles schaffen können. Daniel: Ja, würde ich ganz bestimmt. Vielleicht würde ich dann so manche Nacht etwas ruhiger schlafen. Die Firma ist ein großer Teil eures Lebens. Wie habt ihr büroforum ver- ändert und wie hat büroforum euch verändert? Jochen: Als Gründer einer Firma ist man deren Antreiber und Ideengeber – das ist meine Motivation. Viele tolle Menschen haben mich lange begleitet, darauf bin ich stolz. Ich bin sicher in all den Jahren ruhiger geworden. Heute weiß ich, dass man weniger im Griff hat, als man glaubt und es sich manchmal auch auszahlt abzuwarten, anstatt immer sofort in den Aktionismus zu gehen. Daniel: Ich wollte immer Kultur und Strategie mitgestalten, neue Wege fin- den, um wertschätzend miteinander zu arbeiten. hervorhebe, so muss ich an dieser Stelle doch unsere Sonja erwähnen. Sie ist seit dem ersten Tag dabei und leitet unseren Onlineshop. Man konnte und kann sich einfach immer auf sie verlassen. Mittler- weile zählt sie selbst zum Gesellschafter- kreis und ist für mich, neben Daniel und unserem vierten Gesellschafter Dominic, die wichtigste Ansprechperson. Daniel: Das sind die authentischen und emotionalen Menschen hier. Wir sind ein echtes Team – in guten und in schlechten Zeiten. Könnt ihr euch noch an euren ersten Tag erinnern? Jochen: Ja sehr gut, ich war supernervös. Da ich vorher schon als Abteilungsleiter im damaligen Stammunternehmen gear- beitet habe, war es inhaltlich nicht das große Ding, aber klar, so einen bedeutsa- men Tag vergisst man nicht. Daniel: Ja. Es war ein Tageseminar, das ich als externer Trainer mit allen Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern von büro- forum halten durfte. Die Themen waren soziale Kompetenz und Menschenkennt- nis. Viele der damaligen Kolleginnen und Kollegen sind auch heute noch dabei. Aber was im Laufe der Jahre alles noch auf uns zukommen wird, das hätte sich damals keiner von uns vorstellen können. Welches Projekt hat euch in eurer Lauf- bahn besonders stolz gemacht? Wo seht ihr büroforum in den nächsten 25 Jahren? Jochen: Das erste größere Projekt, ca. zwei Wochen nach Firmengründung, war die komplette Einrichtung eines Softwareunternehmens in der Nähe von Frankfurt, für ca. 500.000,- DM. Das hat den Start natürlich um ein Vielfaches leichter gemacht. Daniel: Stolz ist so eine Sache… Ein Ziel war es, unsere Planungsdienstleistungen verkaufbar zu machen. Damals war es noch üblich, dass diese Leistungen nichts kosten durften. Im Vergleich zu früher wird heute die Arbeit unserer Innenarchi- tektinnen von unserer Kundschaft sehr wertgeschätzt und honoriert. Wir sind nicht nur ein Möbellieferant, sondern haben teils sehr langfristige Partner- schaften mit unseren Kunden. Das macht mich heute schon etwas stolz, dass wir das zusammen erreicht haben. Es macht uns allen einfach mehr Spaß, auf diesem Niveau arbeiten zu dürfen. Gibt es Momente, die euch besonders im Kopf geblieben sind? Jochen: Ja, da gibt es viele, zum Beispiel unser erster Millionenauftrag – die Ein- richtung des Zentrums für Operative Medizin der Universitätsklinik Würzburg, der Designpreis für unser Firmengebäude, Jochen: Oh, das ist nicht vorherzusagen. Gestartet sind wir mit dem Verkauf von Büromöbeln. Heute machen wir das immer noch, aber wir verkaufen auch Designermöbel, haben Onlineshops, ein Innenarchitekturbüro und einen Psycho- logen für Change-Management Beratung zum Thema New Work. Die Märkte än- dern sich und wir reagieren darauf, wir passen uns stetig an wie ein Chamäleon. Es ist also alles offen. Daniel: So weit denke ich nicht in die Zukunft. Im Hier und Jetzt sind wir sehr gut aufgestellt. Auch wenn wir in den letzten Jahren mit sachlichen und emotionalen Tiefschlägen zu kämpfen hatten, fanden wir gemeinsam immer einen Weg. Unsere hohe Motivation, die ausgeprägte Dienstleistungsorientierung, unsere Innovationskraft und unser Team- spirit lassen uns in jedem Fall positiv in die Zukunft blicken. Wenn ihr heute im Lotto den Jackpot gewinnen würdet, würdet ihr trotzdem noch weiter mit uns hier arbeiten? Jochen: Auf jeden Fall, ich würde das Geld in die Firma stecken, um sie wach- sen zu lassen und in Krisenzeiten ruhiger schlafen zu können. Das war ein langer und auch oft schmerz- hafter Weg, der auch mich verändert hat. Es gab oft Widerstand im Veränderungs- prozess, was es mir nicht immer leicht machte, aber es gab auch viel Unter- stützung. Am Ende sind wir heute ein Team aus Individualisten mit viel Emotion für die Sache. Es bleibt also spannend. Wenn ihr einen Wunsch für das Unter- nehmen frei hättet, welcher wäre das? Jochen: Dass wir zumindest immer eine schwarze Null schreiben, indem wir uns weiterhin immer wieder an die Marktver- änderungen anpassen. Außerdem hoffe ich, dass wir weiterhin auf so loyale Mit- arbeiter und Mitarbeiterinnen bauen kön- nen, wie wir sie aktuell bei uns haben. Daniel: Das wir unser Team halten kön- nen und weiterhin so engagierte und emotionale Mitarbeiter und Mitarbeite- rinnen finden. Alles andere kriegen wir dann gemeinsam hin. Die Welt dreht sich ja sowieso, wie sie will. Was reizt dich daran, Geschäftsführer zu sein? Jochen: Entscheidungen treffen zu kön- nen, gestalten zu können, kreativ zu sein und neue Dinge auszuprobieren. Daniel: Mitgestalten zu dürfen und Dinge schnell entscheiden zu können. 7