Geschlecht ab, sondern entwickelt sich aus einem freien kreativen Geist in einem gleichberechtigten Umfeld. In einem gleichberechtigten Umfeld fließt die Kreativität, entstehen neue Projekte und führen hoffentlich zu Gleichberechtigung weltweit. Anderen Menschen gleichberechtigt zu begeg- nen und höflich zu sein, zahlt sich immer am besten aus. Bereits in jungen Jahren gehörte Ihr Herz der Kunst und dem Design. So führte Sie Ihr Weg auch über ein Gra- fikdesign-Studium, bevor Sie schlus- sendlich zum Produktdesign fanden. Wer waren Ihre großen Vorbilder auf Ihrem Weg dorthin? Erachten Sie es für wichtig, dass angehenden Desig- nerinnen die großen weiblichen Vor- bilder der Branche stärker vor Augen geführt werden? Während meines Studiums habe ich im Paustian in Kopenhagen einen Film über das Ehepaar Eames gese- hen. Damals dachte ich naiverweise, dass Charles Eames hinter dem Er- folg steckte. Aber nachdem ich die schönen Filme über das Paar gesehen hatte, erfuhr ich, wie groß der Anteil von Ray Eames an diesem Erfolg war. Die Interaktion zwischen den beiden hat mich sehr inspiriert, vor allem, wie wichtig Rays Rolle war. 2 0 Stack Box, stapelbar, aus massivem, geöltem Eichenholz, Füße aus Walnussholz, (Design: Kristina Dam Studio) 649 €, Art.-Nr. KD 123000100 Es ist wichtig, Designerinnen gleichbe- rechtigt neben den Männern hervorzu- heben, was wir in Dänemark inzwischen viel besser können. Es gibt viele hervor- ragende und talentierte Designerinnen: Cecilie Manz, Louise Camble, die Archi- tektin Dorte Mandrup und das Grafikduo All the way to Paris. Sie alle haben mich inspiriert, vor allem aber das Grafikduo und wie sie konzeptionell über viele Plattformen hinweg arbeiten. Wenn man einen Blick in die Historie wirft, war die Welt des Designs viele Jahre ein von Männern dominierter Bereich. Wenn wir die heutige Zeit be- trachten, was hat sich diesbezüglich in Ihren Augen positiv verändert und wo gibt es noch Entwicklungspotential? In Dänemark haben wir begonnen, auf Ergebnisse und Designs zu achten statt auf das Geschlecht. Wie bereits erwähnt, glaube ich nicht, dass Erfolg vom Geschlecht abhängt, aber wenn Frauen im Design erfolgreich sind, bin ich sicher, dass dies andere talentierte Frauen dazu inspiriert, ihr eigenes Un- ternehmen zu gründen. Und wenn wir uns gegenseitig bei der Gründung eines Unternehmens unterstützen, bin ich si- cher, dass sich der Designbereich positiv entwickeln wird. Zum Abschluss noch eine kleine Design- frage. Existiert in Ihren Augen weibli- ches und männliches Design? Oder ist Möbeldesign eher frei von geschlecht- lichen Aspekten zu betrachten? (Gerne auch mit Bezug auf Ihre eigene Arbeit) Ich glaube nicht, dass man unbedingt erkennen kann, ob ein Design von ei- nem Mann oder einer Frau entworfen wurde. Wenn wir von Männern Kom- plimente für unser Design bekommen, liegt das sicher daran, dass unsere Designs durch Farben und Materialien eine breite Anziehungskraft haben. Bei der Wahl eines Designs kommt es im- mer darauf an, wie man leben möchte, und für diejenigen, die Minimalismus und skulpturalen Minimalismus lieben, sind unsere Designs im Kristina Dam Studio ideal. Ich glaube, es ist wichtig, seiner Identität treu zu bleiben - seit 10 Jahren definieren wir den skulpturalen Minimalismus. Angefangen hat alles mit einer Serie von Illustrationen in limitier- ter Auflage, und jetzt hat sich das De- signportfolio um Möbel, Heimtextilien, Skulpturen und mehr erweitert.